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Wir haben es geschafft: Die Hirnkost-Insolvenz abgewendet!

Dieser nachfolgende Text stammt aus einer Mail von Klaus Farin von gestern Abend: WOW! In den letzten acht Tagen – und vor allem den letzten acht Stunden – sind auf unseren Konten 59.700,05 Euro eingegangen! 

Und zwar:

27.957,73 Euro für Buchbestellungen 

31.742,32 Euro an Spenden.

Das bedeutet: Wir konnten nicht nur die Insolvenz abwenden, sondern auch die Juni-Miete, -Gehälter und Krankenkassen zahlen und haben auch noch Geld auf dem Konto für die Juli-Miete. 

Und wenn die Bestellungen und Spenden nicht gleich mit dem heutigen Tag abrechen, können wir nächste Woche sogar den ersten Herbsttitel in Druck geben.

Wir sind immer noch vollkommen überrascht und speedig und können es kaum glauben. DANKE an alle, die uns unterstützt haben mit Buchbestellungen, Spenden, durch das Verbreiten unseres Aufrufs. Was wir nun vorhaben für einen nachhaltigen Wiederaufbau des Verlages, berichten wir in einem unserer nächsten Newsletter.

Wir werden den Juli nutzen, um gemeinsam und mit externer Beratung über unser zukünftiges Programm, unsere Strategien, unsere Ziele zu reden. Die Krise des Hirnkost Verlags ist kein Resultat individuellen Versagens. Natürlich machen auch wir Fehler, natürlich können wir vieles optimieren. Auch dazu haben wir in den letzten Tagen viel Post erhalten: Sollten wir nicht weniger Titel veröffentlichen – oder mehr, um ein breiteres Publikum zu erreichen? Mehr Musik und Subkulturen und weniger Science Fiction? Oder umgekehrt? Warum Lyrikbände und Anthologien, wenn die sich doch nicht verkaufen? Warum veröffentlicht ihr weiter ein SF-Jahrbuch, wenn dies doch jedes Jahr 2-3.000 Euro Verlust erwirtschaftet? Warum so hochwertige Hardcover, wenn Taschenbücher doch ein Drittel weniger kosten? Macht die Bücher billiger, damit mehr Menschen sie sich leisten können! Warum veröffentlicht ihr noch Bücher unter 20 Euro, wenn die niemals ihre Herstellungskosten einspielen und der Buchhandel sie wegen der geringen Gewinnspanne sowieso nicht bestellt?  
Aber wenn innerhalb von wenigen Jahren fast 50 Verlage mit sehr unterschiedlichen Profilen und Konzepten aufgeben, jedes Jahr in Deutschland etwa 100 Buchhandlungen schließen müssen, zeigt das sehr deutlich, dass der Buchhandel in einer existenzgefährdenden strukturellen Krise steckt – die der Markt und individuelle Optimierungen allein nicht mehr auflösen können. So wie auch kein großes Theater oder Opernhaus, viele Orchester und andere Kultureinrichtungen ohne staatliche Finanzierung nicht überleben würden. Das gilt auch für die nur noch knapp 3.000 Verlage in Deutschland. Das Verlagssterben wird sich in den nächsten Jahren beschleunigen – und damit die künstlerische und Meinungsvielfalt der Kulturlandschaft, der Demokratie insgesamt geringer. Hier muss die Politik handeln! Und zwar JETZT! 
SPD, Grüne, Linke und CDU haben erklärt, dass sie diese strukturelle Förderung der Literaturbranche wollen. Sogar eine regierungseigene Studie – im Auftrag der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) – kommt zu dem Ergebnis: „Es kann nicht erwartet werden, dass die verlegerische Vielfalt allein durch die Marktdynamiken im Buchverlagswesen erhalten werden kann.“ Sie wissen es – aber sie handeln nicht! Das bedeutet, der Druck muss erhöht werden. Damit den Sonntagsreden der Politik Taten folgen. Deshalb haben wir gestern gemeinsam mit anderen Verlagen die Interessengemeinschaft unabhängiger Berliner Verlage gegründet. Um zukünftig nicht mehr einzeln, sondern mit einer kräftigen gemeinsamen Stimme sprechen zu können. Als ersten Schritt haben wir beim Hauptstadtkulturfonds die Förderung einer Indie-Buchmesse im Herbst 2025 beantragt. In spätestens drei Wochen wissen wir mehr.
Wir halten Euch auf dem Laufenden. Und geben weiterhin nicht auf. Dank euch!


Bücher kaufen:https://shop.hirnkost.de/
Spenden:GLS BankKonto-Inhaber: Stiftung Respekt!IBAN: DE13 4306 0967 1126 1636 00
bzw. Paypal: spenden.respekt@jugendkulturen.de

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