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SPEX: Ernest Hood – Ein Pionier, in der Kunst wie im Sterben

Beinahe hätte die Welt Ernest Hood für immer vergessen. Nun wird sein wundersames Album Neighborhoods wieder veröffentlicht. Es offenbart die Geschichte eines unfreiwilligen Außenseiters, für den Musik ein Fenster zur Welt war.

Von  Julian Dörr

Als Ernest Hood im März 1995 nach langem Ringen mit dem Leben und dem Tod aufhört zu atmen, erscheint im Statesman Journal, einer Lokalzeitung aus Salem, Oregon, ein Artikel mit der Überschrift „Patient_innen kämpfen für das Recht zu sterben”. Darunter findet sich die Porträtaufnahme eines Mannes mit einem mächtigen weißen Bart, die Augen hinter der vollrandigen schwarzen Brille zu einem Lächeln zusammengekniffen. „Ern Hood”, steht unter dem Foto, „wollte, dass das Beatmungsgerät abgestellt wird”.

Dass der Mann, der mit seinem Tod zum Gesicht einer Sterbehilfe-Bewegung wird, ein paar Jahrzehnte zuvor Field Recordings und Synthesizer-Collagen zu einem Proto-Ambient-Hörspiel verschnitt, das er 1975 in Kleinstauflage selbst veröffentlichte, darüber verliert der Artikel kein Wort. Neighborhoods, so der Titel dieser wundersamen Platte, war damals schon lange in Vergessenheit geraten….
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© Spex, 28.10.2019

 

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