Musiktipps

„Manfred Maurenbrecher“ Der Liedermacher wird siebzig Von Max Dax und Wolfgang Sandner

Manfred Maurenbrecher, der am 2. Mai siebzig Jahre alt wird, blickt zurück auf Hunderte Songs und bald dreißig Albumveröffentlichungen. Gerade erst im März erschien sein neuestes Studioalbum „Inneres Ausland“…

Von Max Dax

… in dem es unter anderem um gesellschaftliche Isolation, das Schüren von Angst, den von Sahra Wagenknecht vertretenen linken nationalen Sozialismus, der rechte Linke in der Partei zu halten versucht, oder das edle Gemeinschaftsgefühl geht, das sich einstellt, wenn verschiedenste Menschen im Chor zusammen singen.
Aufgenommen lange vor Covid-19, wirken die 16 neuen Lieder wie Kommentare zu einer unheimlichen Gegenwart, in der die Menschen auf Abstand gehen, zunehmend Angst verspüren, die Grenzen tatsächlich geschlossen sind und in Italien wildfremde Menschen Abend für Abend auf Balkonen Lieder intonieren, um ihre Stimmen zu einem mutspendenden Chor anwachsen zu lassen.

Übersetzt in die Songlyrik Manfred Maurenbrechers: „Und wie der wilde Klang so frei nach draußen zieht / Singen rauhe Kehlen als ihr Abschiedslied: / Der schönste Platz, den ich auf Erden fand, / War’n unsre Spuren in dem heißen Sand.“

Weiter lesen … !

© SZ, Kultur, 1.5.2020

Schreibt Texte, singt auch

Zum aufrechten Liedermacher war er politisch zu wenig bissig und für einen Schlagersänger nicht Fuzzi genug. Doch wer ihn in jüngerer Zeit gehört hat, merkt: Da ist etwas gereift. Zum Siebzigsten von Manfred Maurenbrecher.

Von Wolfgang Sandner

So richtig berühmt war er eigentlich nie. Nach Gründen dafür befragt, könnte er in seinen Schnurrbart nuscheln, was der Blues-, Jazz- und Folkmusiker Mose Allison auf die Frage antwortete, warum er kein Star geworden sei: „Ich habe eben Glück gehabt.“ Manfred Maurenbrecher hatte in ähnlicher Weise Glück, durch alle Raster zu fallen. Ein aufrechter Liedermacher? Dafür war er politisch zu wenig bissig. Als Rockmusiker? Nicht ausreichend glamourös. Und als Schlagersänger? Nicht Fuzzi genug. Aber von allem etwas zu besitzen hat ihm eine respektable Karriere seit jenen Tagen beschert, als man von einer neuen Welle sprach, weil Popmusiker plötzlich das Rockgenom auch in deutschen Texten entdeckten….

Weiter lesen … !

© FAZ, Feuilleton, 2.5.2020

https://youtu.be/x02i3Ny7N2M

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert