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Release Tipp: Lisboa Soa – Sounds Within Sounds / Crónica

Seit 2016 gibt es das Festival Lisboa Soa. Die Kuratorin Raquel Castro hatte die Idee, die Archive von Lisboa Soa für vier Vertreterinnen und Vertreter der lokalen experimentellen Szene zu öffnen. Die hören, finden und daraus etwas Neues entstehen lassen.


Lisboa Soa ist ein wanderndes und partizipatives Klangkunstfestival, das künstlerisches Schaffen in einen sozialen, politischen und ökologischen Kontext stellt. Seit 2016 hat sich Lisboa Soa durch den Kontakt mit und die Entdeckung von verschiedenen Orten und ihren räumlichen, akustischen und ökologischen Eigenschaften entwickelt. Mit Klanginstallationen, Performances und Workshops zu Hör- und Klangtechnologien hat es unter anderem einzigartige Orte in der Stadt Lissabon wie die Tapada das Necessidades, die Estufa Fria, die Wasserreservoirs, den Santa Clara-Markt oder den Sinel de Cordes-Palast bespielt.



Lisboa Soa versteht sich als Festival für Klangkunst, Ökologie und Hörkultur und will das zeitgenössische künstlerische Schaffen aufwerten, indem es ihm einen sozialen und ökologischen Kontext verleiht, indem es direkt in den Raum eingreift und durch Installationen und Klangperformances, Workshops zur Hörerziehung, Debatten, Vorträge und Führungen, bei denen der Hörsinn im Mittelpunkt steht, die Teilnahme eines unterschiedlichen Publikums fördert. Ziel von Lisboa Soa ist es, das Zuhören zu fördern, um den Raum, in dem wir leben, besser zu verstehen, und das Bewusstsein für die Auswirkungen der menschlichen Präsenz auf den Planeten zu schärfen.


Foto: Vera Marmelo

Die akustische Ökologie, die Disziplin, die das Festival seit seiner Gründung inspiriert hat, stellt das Zuhören in den Mittelpunkt, und dies ist auch der Fokus von Lisboa Soa: die Aufmerksamkeit auf die Ohren zu lenken und räumliche und zeitliche Bedingungen zu schaffen, die den Akt des aufmerksamen Zuhörens begünstigen. Eines der Hauptziele von Lisboa Soa ist es, das Publikum an ikonische Orte zu bringen und Hörerlebnisse zu schaffen, die die Besucher durch diese Räume führen und gleichzeitig zum Nachdenken über die Beziehung des Menschen zur Umwelt, zu anderen Menschen und zur Stadt anregen und darüber, wie all dies durch Klang miteinander verbunden ist.


Foto: Vera Marmelo

Im Jahr 2021, nach fünf Ausgaben – eine davon besonders intensiv, in einem Jahr der Pandemie und der Einschränkungen – beschloss Lisboa Soa, „rückwärts zu hören“, und gab vier Kompositionen bei vier portugiesischen Künstlern in Auftrag, die in das Klangarchiv des Festivals eintauchten, um daraus neue Interpretationen und Bedeutungen zu schaffen. Aus diesen Kompositionen ist dieses Album entstanden: ein Werk über die Erinnerung, mit einem Ohr für die Zukunft. © Text: Raquel Castro



Ana Guedes, João Castro Pinto, Mestre André und Sara Pinheiro schaffen aus dem Vergangenen etwas Neues für unsere Ohren. Das Festival ist an sich schon eine tolle Idee und die Musik auf dieser Compilation ist mehr als spannend und herausfordernd. Jetzt brauche ich nur noch ein Gewächshaus und meine Kopfhörer!

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