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Brian Eno und das Ambient-Genre „Brüche in den ruhigen Flächen“

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Dieser Text befasst sich auch um die Ambient Musik im Allgemeinen. Sehr lesenswert.

Mit «The Ship» hat Brian Eno unlängst ein neues Album veröffentlicht. Er gilt als Pionier der Ambient-Musik. Das Genre, heute vitaler denn je, wartet mit spannenden Innovationen auf.

Gleich einem Chamäleon kletterte Brian Eno in seiner Karriere auf viele Äste der Pop-Musik. Der britische Klangforscher spielte in der Band Roxy Music, arbeitete mit David Bowie, produzierte Songs für Stadiongrössen wie U2 und Coldplay und tüftelte an Multimediaprojekten herum. Nichts ist jedoch so eng mit seinem Schaffen verknüpft wie die Geburtsstunde von Ambient: 1978 erschien das Album «Ambient 1: Music for airports». Über dessen Entstehungsgeschichte zirkulieren Essays, die so weitschweifig sind wie die sphärischen, klavierbegleiteten Klangteppiche und Chöre auf dem Album selbst. Diese verstand Eno als Hintergrundmusik für öffentliche Räume und Plätze.

Vergliche man Ambient-Musik mit einer Landschaft, so wäre diese recht unspektakulär: Da wären sanfte Flächen, darüber zeitlupenartig sich verschiebende Klangwolken. Der Rhythmus ist häufig abwesend. Oder er wird später Aufnahmen beigemischt, die von ausserhalb des Studios stammen: Gesprächsfetzen, zwitschernde Vögel, Motorengeräusche, die mitunter elektronisch leicht verfremdet werden. Häufig als beliebige Hintergrundmusik belächelt, werden die ausufernden Klangkulissen von Ambient heute von einer wachsenden Hörerschaft geschätzt. Umso mehr noch, als derzeit originelle Künstler für neue Farben und Kontraste in der Ambient-Tradition sorgen….
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© NZZ, Christian Noe 26.7.2016,

 

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