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Brian Eno : „Ich beherrsche kein Instrument“

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Brian Eno spricht über sein neues Album, die 4000 anderen Songs auf seinem Laptop und das Verschwinden der großen Leidenschaft im Pop.
Interview: Christoph Dallach

Im Londoner Stadtteil Notting Hill liegt, gut versteckt in einer winzigen Sackgasse, das Studio von Brian Eno, dem klügsten Kopf der Popbranche: ein kleines, weiß angepinseltes Backsteinhaus, laute afrikanische Musik dringt nach draußen. Eno sitzt vor seinem Laptop, isst einen Salat und hört konzentriert der Musik zu, die er auf seinem Plattenspieler aufgelegt hat. Was Eno, der sich nur selten befragen lässt und immer an tausend Projekten gleichzeitig arbeitet, ablehnt: Auskünfte zu seiner Vergangenheit zu geben. Dafür beschäftigen ihn zu viele andere Themen. Politik, Wissenschaft, der Stand der Popmusik in der Gegenwart. Als er mit dem Salat fertig ist, fragt Eno, ob es in Ordnung sei, wenn er während des Interviews um den Tisch wandere – das sei entspannend und besser zum Denken.

DIE ZEIT: Wäre ich ein Musiker und wollte mein nächstes Album von Brian Eno produzieren lassen, so wie einst David Bowie, die Talking Heads und U2 – wie lange müsste ich warten? Wie weit in die Zukunft sind Sie ausgebucht?

 

Brian Eno: Weit. So weit in die Zukunft, dass es mir schwerfällt, dann überhaupt noch zuzusagen. Wer weiß, was in zwei Jahren los ist? Mit mir? Mit der Welt? Gerade hat jemand angefragt, ob ich 2018 ein Projekt übernehmen will. 2018? Lebe ich da noch? …

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© DIE ZEIT Nr. 21/2016,