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„Auch Einhörner müssen sterben“ Neuer Roman von Haruki Murakami

Haruki Murakami beendet sein vor vierzig Jahren begonnenes Werk. „Die Stadt und ihre ungewisse Mauer“ handelt von unvollendeter Liebe. Von Katharina Granzin.

Es ist nicht einfach, sich ein Bild von einem Ich-Erzähler zu machen, der uns nicht einmal seinen Namen verrät. So sind sie bei Haruki Murakami oft: männlich, gebildet und namenlos und oft mit Eigenschaften versehen (zum Beispiel einer gewissen Jazz-Affinität), die ihr Autor dem eigenen Leben entnommen und seinen Figuren ver- oder geliehen hat, Realität und Fiktion von vornherein verwebend und den Übergang von der einen in die andere Ebene verschleiernd.

Dieses gegenseitige Durchdringen verschiedener möglicher Welten ist nicht nur ein typisches Verfahren bei Murakami; gleichzeitig ist es – neben einer unvollendeten Liebesgeschichte – auch das hauptsächliche Thema in seinem neuen Roman. Der Autor schrieb ihn zu einem großen Teil während der Coronakrise.



© TAZ, Kultur, 2.2.2024

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