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„Aus dem Skizzenbuch eines Gestrandeten“ Begegnungen mit dem Kinozauberer Peter Lilienthal

Einen Nomaden haben sie ihn genannt, einen Wanderer wider Willen. Mit neun Jahren verließ Peter Lilienthal Nazi-Deutschland gen Uruguay. Da wusste er noch nicht, dass er der Pionier des deutschen Films und Fernsehens werden würde.

Von Jochanan Shelliem

Im Feature erzählt Lilienthal von seiner Jugend in Montevideo und von den Anfängen der deutschen Fernsehkultur, als er die Studios in Baden-Baden durch verkohlte Trümmer veredelte und der Nachkriegs-BRD ihre Raubtiere in der Badewanne zeigte. Später diskutiert er als erster Direktor der Abteilung Film und Fernsehen an der Akademie der Künste in Berlin mit Harun Farocki und Holger Meins und begründete den Filmverlag der Autoren mit. In Chile und Nicaragua dreht Peter Lilienthal mit dem offenen Blick des Emigranten Filme im Schein brennender Reifen.
Erinnerungen eines Bilderzauberers, dazu die Skizzen eines Hörspiels, das Aufschluss gibt über die Arbeitsweise und das Feuer eines Grandseigneurs, der wenig Aufhebens um sich macht.

© WDR 3, Kulturfeature, 10.11.2019

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