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„Ausgefallener als die Wirklichkeit“ Gratulation zum 75. Geburtstag des Filmregisseurs ­Pedro Almodóvar

Von Timo Lindeman (JungleWorld). Der spanische Filmregisseur Pedro Almodóvar feierte am 25. September seinen 75. Geburtstag. Sein Kino ist eine Hommage an das Schrille und das Extravagante – und an Frauen, die sich in einer Krise befinden.

Seine filmischen Anfänge liegen im Madrid unmittelbar nach dem Ende der faschistischen Franco-Diktatur. Zu dieser Zeit erkundeten spanische Untergrundkünstler die zuvor verpönten und unterdrückten Sphären des Extravaganten, des Hedonistischen und des Schrillen. Einer von ihnen war Pedro Almodóvar – und das Extra­vagante, Hedonistische und Schrille wird ihn sein ganzes Werk hindurch begleiten.



Schon aus der oft grellen, bunten Farbgebung seiner Filmkulissen (beispielsweise das Set der Wohnung seiner Hauptfigur Pepa in »Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs« von 1988) springt den Zuschauer Almodóvars Liebe zum Ausgefallenen an. In seinen filmischen Oberflächen hat er eine Welt erschaffen, in der alles etwas schöner, ­wilder und ausgefallener ist als in der Wirklichkeit, und doch scheinen die Filmbilder dieser mühelos entsprungen.



© JungleWorld, Dschungel, 26.9.2024

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