Best of 2022: Best of Jazz von Clemens Verhooven

Heute nennt man das, was er da geschrieben hat, einen Longread. Kurz: Viel Text. Das soll Euch aber nicht davon abhalten, seine Ausführungen über den Jazz im allgemeinen, den Jazz in Berlin und die ewigen Versprechen der Musiker, Agenten und alles, was damit zusammenhängt, zu lesen. Clemens hat dazu viel zu sagen. Eben deshalb lohnt sich sein Text und Empfehlungen unbedingt!


Nach dem Spiel ist vor dem Spiel …

Am Ende des Jahres alles noch einmal an sich vorbeiziehen sehen, sich erinnern – um es gleich auch zu verklären, schön zu malen oder in ein besseres Licht zu tauchen? In diesem Kriegsjahr, von der Kanzel herunter, die Sonntagsreden folgen den Wochentagen und wünschen Frieden allen, die Hass in sich spüren und verbreiten – was frommer Wunsch bleibt – stattdessen ein Weiterwursteln, Abtauchen und Scheuklappen suchen: „die Nachrichten kannst du dir nicht mehr antun“ höre ich immer häufiger.

Stattdessen gesucht: Kontemplation und Ablenkung, plus Seelenfutter – einmal mehr: Musik kann es in eine andere Richtung treiben. Vom „ich kann das alles nicht mehr sehen“ ins „lass uns etwas anderes hören.“

Die Highlights, das Schöne, damit die Lichter an den Bäumen wieder sichtbar werden. Wo die anderen es ständig ausschalten – es ist so widerwärtig.

Trotzdem willst du leben – es überleben. Willst dies Spiel ums Recht haben müssen beendet wissen. Dazu schalten wir den Bundespräsidenten ein, wir lesen, dass wir kreativ, fleißig und solidarisch seien – in diesen Zeiten, da wir uns Frieden zurückwünschen – und Unfrieden ernten.



Lassen wir es sein mit diesem gedankenschweren Frieden und wünschen uns die Freiheit der Gedanken – was nur die Entgrenzung der Gedanken meint und damit die ihrer Beschränkung – wo alle rufen, gibt es kein Hören mehr.


Widmen wir uns dem, was gut war in diesem Jahr:

Die Konzerte zum Beispiel – dreißig an der Zahl – Höhepunkte: Shai Maestro, Angel Bet Dawid und Alabster Deplume jeweils in der Emmauskirche anlässlich des XJazz und Florian Arbenz im B-Flat sowie Teresa Bergman im Gretchen – 

Höhepunkte an Neuveröffentlichungen gab es in Fülle – hinlänglich dargestellt in den unterschiedlichen Best of Jazz Listen von Jazzwize, bestofjazz.org, popmatters.com, bandcamp und den allaboutjazz: La-Faithia White, Doug Collette, Geno Thackara, Mark Corroto (um nur einige zu nennen)  © Text: Clemens Veerhoven



2 Comments

  1. Hallo Henry,

    Frohes Neues auch von dieser Stelle … das freut mich riesig und das gebe ich unbedingt und gerne zurück: jedes Kompliment, was du hören willst: vor allem: ich erzähle überall, so weit ich komme, von dieser tollen Website. Und wirklich: sie ist nach wie vor das Beste, was das deutschsprachige Internet in Sachen Andershören, Besserhören, Vielseitighören anbietet. Wenn ich mal nicht weiterweiß, hier finde ich immer etwas! Toll!

    Von meiner Seite vielen Dank dafür. Grüße Clemens

    1. Hallo Clemens und vielen Dank.
      Aber du hast auch einen ganz tollen Blog über den Jazz in Deutschland und dem deutschsprachigen Raum. Wenn es um aktuellen Jazz von hier geht, bist du voll auf der Höhe der Zeit.

      portfuzzle

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