Free Jazz Blog’s Album of the Year 2022

Wir freuen uns, die besten Alben des Free Jazz Blog für das Jahr 2022 bekannt zu geben. Letzte Woche haben wir die 10 besten Aufnahmen des Jahres 2022 vorgestellt, die aus den Beiträgen aller Free Jazz Blog-Rezensenten ausgewählt wurden, und haben dann über das beste Album abgestimmt.


Der erste Platz geht zum zweiten Mal an eine Gruppe mit dem intensiven Klavierspiel von Pat Thomas (letztes Jahr ging der erste Platz an أحمد [Ahmed]).

Pat Thomas & XT (Paul Abbott and Seymour Wright) – “Akisakila” / Attitudes of Preparation (Mountains, Oceans, Trees)  (Edition Gamut)


Als Aufnahme ist „Akisakila“ / Attitudes of Preparation (Mountains, Oceans, Trees) zweifelsohne im Rennen um das Album des Jahres. Die Musik des Trios ist wahnsinnig einnehmend, frenetisch und aufgeladen mit einer heißen Energie, die fulminant brennt. Unter Umgehung aller Warnungen Prévosts vor „subtilen, heimtückischen, vorgeschriebenen Ansätzen“ schaffen XT und Thomas stattdessen etwas Direktes und ungewöhnlich Provokantes, das man einfach haben muss.

 Lee Rice Epstein

Abgesehen von der Musik selbst, die in „Akisakila“ /Attitudes of Preparation flammenden Free Jazz darstellt, scheint mir wichtiger zu sein, dass die drei (mit Pat Thomas am Klavier in voller Blow-Out-Form) so etwas wie eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart schaffen. Dieses Doppel-Vinyl (ja!, wir Fetischisten applaudieren vor Freude) ist kein Produkt dreier Musiker, die sich auf die Vergangenheit verlassen, und es ist auch nicht das Ergebnis der gegenwärtigen Manifestationen dessen, was Jazz ist. Die drei haben es geschafft, ein zeitloses Album zu schaffen, das Musik, Worte und radikale avantgardistische Taktiken und Praktiken miteinander verbindet.

 Fotis Nikolakopoulos

Der meisterhafte Wadada Leo Smith belegt den zweiten Platz mit seiner wunderbaren Box mit Duo-Aufnahmen.

Wadada Leo Smith – The Emerald Duets (TUM Records)

Der große Spaß daran, sich das alles nacheinander anzuhören – wenn man die Zeit dazu hat – sind die stilistischen Unterschiede zwischen den Schlagzeugern. Cyrille, Bennink, akLaff und DeJohnette haben sehr unterschiedliche Herangehensweisen an ihre Instrumente und sogar an den Sound. Bennink zum Beispiel liebt sein Floortom und kreiert verrückte Rhythmen und Sounds auf diesem einzigen Fell, während DeJohnette einen raffinierten Ansatz mit viel Beckenarbeit verfolgt.

 Stef Gijssels

Und an dritter Stelle steht Myra Melford mit ihrem hervorragenden Quintett:

Myra Melford Fire and Water Quintet – For the Love of Fire and Water (Rogue Art)


Die Musik lädt den Zuhörer ein, sich darauf einzulassen. Obwohl es Momente der Schroffheit gibt, bleibt sie durch das Ineinandergreifen von rhythmischen Ideen und ungewöhnlichen melodischen Streifzügen fesselnd. Die Schichtung der Instrumente und melodischen Ideen laden zum wiederholten Hören ein.

Paul Acquaro

Und so beginnen wir das Jahr 2023! Wir danken Ihnen für Ihr anhaltendes Vertrauen und freuen uns darauf, weiterhin unsere Gedanken über die Musik zu teilen, die wir alle genießen und . Im vergangenen Jahr wurde der Free Jazz Blog 1,62 Millionen Mal aufgerufen … wir freuen uns sehr und hoffen, dass wir die Musik weiterhin bekannt machen können.

Frohe neue Ohren!

Mit freundlichen Grüßen
Das Free Jazz Kollektiv

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