Musiktipps

Brassband Banda Communale im Osten „Sachsen positiv besetzen“

Juliane Streich im Gespräch mit Michał Tomaszewski. Die Brassband Banda Comunale tourt durch die sächsische Provinz. Dort spielt sie gegen Rechtsextremismus und sagt: Es gibt noch viel zu tun.

taz: Michał Tomaszewski, Ihre Blaskapelle Banda Comunale hat sich vor mehr als 20 Jahren in Dresden gegründet und unterstützt Demos gegen Nazi-Aufmärsche musikalisch. Warum haben Sie in den letzten Monaten vor allem bei Protesten gegen rechts in Orten wie Colditz, Meißen und Bautzen gespielt?

Michał Tomaszewski: Was viele – auch wir selbst – aus den Augen verloren hatten, sind Kleinstädte. Dort trifft man Leute mit einer anderen Haltung als in Großstädten.

Was meinen Sie mit anders? Anders als in Dresden?

Ja, weil viele Menschen in der Provinz seit Jahren nicht „rausgekommen“ sind aus ihrem näheren Umfeld. Wir treffen dort Ältere, die sagen: Ich bin das erste Mal seit der Wende wieder auf einer Demonstration. Es ist sehr wertvoll, dass man auf dem flachen Land Proteste organisiert, die einen breiten Konsens herstellen. Also, dass man auch lokalen CDU-Politi­ker:Innen Raum bietet, dort etwas zu sagen. Das sind oft bürgerliche Demos, die an durchsanierten Marktplätzen stattfinden.



© TAZ, Kultur, 25.4.2024



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