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„Der Mann, der die Frauen liebte“ Eine Lange Nacht über den Filmemacher François Truffaut

Von Josef Schnelle. Alle lieben Truffaut: seine einzigartigen Filme, seine integrative Persönlichkeit, sein kurzes, aber reiches Leben und seinen intensiven Einsatz für die von ihm mitausgelöste legendäre „Nouvelle Vague“, das frische Neue französische Kino der 1960er-Jahre.

Sein Leben war geprägt von der leidenschaftlichen Liebe zum Kino, angefangen mit dem Überraschungserfolg „Sie küssten und sie schlugen ihn“, der ihm 1959 einen Senkrechtstart zur Filmkarriere bescherte. Vorher war er ein renommierter Filmkritiker für die programmatische Filmzeitschrift „Cahiers du Cinema“. In fünf weiteren Filmen folgte er dem Lebensweg seiner stark autobiografisch getönten Filmfigur Antoine Doinel, in der er, wie später in „Der Wolfsjunge“ und in „Taschengeld“, das „Funkeln der Kindheit“ zum Thema machte. Ungewöhnliche Liebesgeschichten wie das Dreiecksverhältnis um Jeanne Moreau in „Jules und Jim“ oder „Zwei Mädchen und die Liebe zum Kontinent“ mit Jean-Pierre Léaud zwischen zwei Frauen machten ihn zu einem der kreativsten Regisseure des französischen Kinos, der mit seinem Film über die Wonnen des Filmemachens „Die amerikanische Nacht“ 1974 mit dem Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film ausgezeichnet wurde. Kino sei eine Frauen- bzw. Schauspielerinnenkunst, schrieb er in einer seiner frühen Kritiken und beherzigte das ausdrücklich in seinen Filmen. In dieser „Langen Nacht“ wird François Truffaut in Zeitdokumenten, einer Reise durch seine Filme und in Gesprächen mit den Truffaut-Kennern und -Weggefährten Robert Fischer, Gertrud Koch, H. C. Blumenberg und Michael Klier vergegenwärtigt.



Der Mann, der die Frauen liebte
Eine Lange Nacht über den Filmemacher François Truffaut
Von Josef Schnelle
Regie: Vera Teichmann

© Deutschlandfunk, Lange Nacht, 4.5.2024

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