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Filmdienst Filmtipp: Sophia, der Tod und ich

Groteske um die Chronik eines angekündigten Todes, die sich durch ein Missgeschick in ein Road Movie durch Deutschland verwandelt. Von Ulrich Kriest.

Multitasking ist keine Lösung, aber – zumal im Kulturbetrieb – eine beliebte Option. Die Schriftstellerin Ronja von Rönne hat jüngst trotzig damit gedroht, auf den Beruf der Schauspielerin umzusatteln, weil die bekannteren Darsteller:innen der Republik alle regelmäßig Bücher veröffentlichen. Sie könnte sich allerdings ebenso gut als Sängerin versuchen, schließlich ist es ebenso üblich geworden, dass sich Popmusiker fortgeschrittenen Alters wie Jochen Distelmeyer (Blumfeld), Markus Berges (Erdmöbel), Rocko Schamoni, Sven Regener (Element of Crime), Dirk von Lowtzow (Tocotronic) oder Christiane Rösinger (Lassie Singers), mal mehr, mal weniger talentiert und mal mehr, mal weniger erfolgreich der schönen Literatur zuwenden.

Gleichfalls zur Zunft der spätberufen das Fach wechselnden beziehungsweise den Aktionsradius erweiternden Künstler zählt Thees Uhlmann (Ex-Tomte), dessen Debütroman „Sophia, der Tod und ich“ (2015) jetzt unter der Regie von Charly Hübner verfilmt wurde. Je nach Temperament oder Fan-Nähe zum musikalischen Schaffen von Uhlmann stieß der Roman auf „kultische Verehrung“ oder angesichts seiner schulterklopfenden Witzigkeit und „Moin Moin“-Lakonie auf deutliche Reserviertheit.




© Filmdienst, 08/2023

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