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Gitarristen: die vergessenen Götter des Rock’n’Roll

Von Ueli Bernays (NZZ). Heute werden die virtuosen Instrumentalisten als Nerds geschmäht. Früher aber waren sie neben den Sängerinnen und Sängern die grosse Attraktion. Slash, Mark Knopfler und David Gilmour erinnern an die hohen Zeiten des E-Gitarren-Kults.

Slash ist ein patenter Rockgitarrist. Zu Recht wird er als Star gefeiert, seit er sein Gerät lodern und krachen liess bei Guns N’ Roses. Vielleicht ist er der grösste Virtuose seiner Generation. Jedenfalls fällt es einem schwer, in der Gegenwart einen namhaften jungen Gitarristen zu finden, der sich mit ihm vergleichen liesse.

Früher, da gab es viele wie Slash. Gewiss stand in der Regel eine Sängerin oder ein Sänger als Galionsfigur im Rampenlicht. Aber jede Band, die bestehen wollte in der Konkurrenz der Stürmer und Dränger, war auch auf unvergleichliche Instrumentalisten angewiesen: Leute wie der Led-Zeppelin-Drummer John Bonham, der Keyboarder Keith Emerson oder der Bassist Jack Bruce genossen internationale Bewunderung. Ganz zu schweigen von den stilbildenden E-Gitarristen – von Jimi Hendrix, Keith Richards und Eric Clapton bis zu Angus Young oder Eddie Van Halen.



© NZZ, Feuilleton, 11.9.2024

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