Jack DeJohnette zum 80. Geburtstag “Jack gave me a deep groove that I just loved to play over.” – Miles Davis

Ob mit Miles Davis, im Trio mit Keith Jarrett und Gary Peacock, seine eigenen Bands wie z.B. „Directions“, „Special Edition“oder jüngst in der Zusammenarbeit mit Wadada Leo Smith, Jack DeJohnette zählt für mich zu den wichtigsten Schlagzeugern unserer Zeit.

Im Folgenden werde ich aus dem ECM Beitrag für Jack DeJohnette zitieren, auf Texte in den Medien hinweisen und aktuelle Sendungen werden zu hören sein.



Am 9. August wird der legendäre Schlagzeuger (und gelegentliche Pianist) JackDeJohnette, der seit über fünf Jahrzehnten mehr Studiozeit für ECM verbracht hat als jeder andere Musiker, 80 Jahre alt.

Sein erster Auftritt bei diesem Label war Ruta & Daitya, ein Duett mit Keith Jarrett, mit dem Jack bereits in der Band von Charles Lloyd und Miles Davis gespielt hatte. Seitdem hat er zahlreiche Aufnahmen mit Jarrett gemacht, darunter viele Alben mit dem beliebten „Standards Trio„, das von Gary Peacock komplettiert wurde. Jack hat bei ECM eine Reihe hervorragender eigener Gruppen geleitet, angefangen mit Directions, gefolgt von New Directions und Special Edition. Die Aufnahmen von Special Edition mit Besetzungen wie David Murray, Arthur Blythe, Chico Freeman, John Purcell, Howard Johnson und Baikida Carroll wurden in der ECM-Boxreihe Old & New Masters mit großem Beifall der Kritiker wiederveröffentlicht.

Jack DeJohnette leitete auch das Gateway-Trio mit John Abercrombie und Dave Holland (Alben Gateway, Gateway 2, Homecoming, In The Moment) und hat mit seinem häufigen musikalischen Partner John Surman Aufnahmen gemacht (The Amazing Adventures of Simon Simon, Invisible Nature, Free And Equal, Brewster’s Rooster). DeJohnettes einzigartiges Soloalbum Pictures ist ein Klassiker unter den frühen ECM-Aufnahmen, eine wunderbare Darstellung von Jacks malerischem Umgang mit Schlagzeug und Becken. Darüber hinaus wirkte er bei zahlreichen ECM-Sessions mit, darunter Alben von Kenny Wheeler, Collin Walcott, John Abercrombie, Pat Metheny, George Adams, Jan Garbarek, Terje Rypdal, Gary Peacock, Bill Connors, Ralph Towner, Mick Goodrick und Anouar Brahem.

Auf den letzten Leader-Alben Made in Chicago und In Movement hat sich der Schlagzeuger mit seiner musikalischen Vergangenheit auseinandergesetzt und gleichzeitig einen Blick in die Zukunft geworfen.

Mit Made In Chicago feierte Jack DeJohnette ein Wiedersehen mit alten Freunden. Vor mehr als 50 Jahren waren DeJohnette, Roscoe Mitchell und Henry Threadgill allesamt Klassenkameraden am Wilson Junior College in Chicagos Southside, die ihre Energien und ihren Enthusiasmus in Jamsessions bündelten. Kurz darauf trat Jack der Experimental Band von Muhal Richard Abrams bei, und Roscoe und Henry folgten ihm bald darauf. Als Abrams 1965 die Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) mitbegründete, waren DeJohnette, Mitchell und Threadgill von Anfang an dabei, gaben Konzerte und trugen zur Arbeit der anderen Musiker unter dem Dach der AACM bei. Jack zog dann nach New York um, blieb aber ein häufiger Besucher und Mitarbeiter.

Als junger Schlagzeuger Mitte der 1960er Jahre hatte Jack DeJohnette auch die Gelegenheit, in der Gruppe von John Coltrane mitzuspielen. Mit dem Album In Movement (2016) stellte DeJohnette ein neues Trio mit Coltranes Sohn Ravi am Saxophon und Matthew Garrison, dem Sohn des Coltrane-Bassisten Jimmy Garrison an der Bassgitarre, vor und unterstrich damit sein lebenslanges Engagement für kreatives Musizieren und die Fortführung der Tradition. © Text ECM




FAZ: Jack DeJohnette wird achtzig „Klänge aus allen Himmelsrichtungen“ Von Wolfgang Sandner

Kein anderer Drummer kann sein Schlagzeug so singen und swingen lassen wie er: ein Glückwunsch an Jack DeJohnette zum achtzigsten Geburtstag.

Wenn Jack DeJohnette Schlagzeug spielt, klingt es gerade so, als sänge Luciano Pavarotti Arien von Donizetti. Oder, als bekäme man die fünf Orchesterstücke op.16 von Arnold Schönberg zu hören. Zugegeben, eine gewisse Fantasie ist gefragt, um die ziselierten Perkussionsmuster des Jazzdrummers aus Chicago, die fließenden Kantilenen des italienischen Tenors und die spezifischen Klangfarben des Wiener Neutöners irgendwie zusammen zuhören.




ARD Radiofestival 2022. Jazz: Jack DeJohnette wird 80 mit Sarah Seidel

Ein innovativer Drummer, der in den Bands vieler Jazz-Ikonen nicht nur für druckvolle Rhythmen sorgte, sondern für musikalischen Dialog und Interaktion.



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