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„Joan As Police Woman“ Konzertmitschnitt vom 8. April 2018, Kulturzentrum Schlachthof, Bremen

Die amerikanische Musikerin reflektiert in ihren Texten über ihre Lebenserfahrungen, über Tod, Selbstzweifel und über den Willen zu freier Selbstbestimmung. Heute ist sie eine der faszinierendsten Song-Persönlichkeiten der New Yorker Szene.

 

Die Zeiten, in denen Joan Wasser lediglich einen Ruf als tolle Geigerin hatte, sind lange her. Mit jedem Schritt, den Joan Wasser über die Jahre als „Joan As Police Woman“ unternahm, sammelte sie Anerkennung und Renommee als höchst kreative, betörend vielseitige Singer/Songwriterin. Stilistische Grenzen kennt die Wahl-New-Yorkerin nicht. Im Gegenteil: Auf der ständigen Suche nach neuen Ausdrucksformen sind ihr viele Mittel recht.

Davon zeugt auch das neue Werk „Damned Devotion“. Nach dem mit Soul und Funk getränkten Vorgänger „The Classic“ ist der neue Wurf elektronischer – und mutwillig düsterer. Rock und kantige Pop-Spielarten fließen ganz selbstverständlich ein. In den Texten reflektiert sie, was eigenen, teils schmerzhaften Lebenserfahrungen entspringt: Tod, Selbstzweifel, aber auch den Willen zu mutigen Bekenntnissen und zu freier Selbstbestimmung.

Song-Persönlichkeit der New Yorker Szene

Joan Wasser stammt aus dem US-amerikanischen Nordosten. Sie wuchs bei Adoptiveltern auf, lernte Geige und Klavier und studierte schließlich Musik in Boston. Aus der eng umrissenen Klassik-Welt brach sie schnell aus. Sie wurde Geigerin einer schillernden Indierock-Band und landete schließlich im Umfeld der Künstlerszene von Brooklyn, New York. Dort spielte sie als Sidefrau für „Antony And the Johnstons“, Rufus Wainwright, später auch für Lou Reed, Beck, Damon Albarn. „Joan As Police Woman“ rief sie 2002 ins Leben. Der spielerische Projektname geht auf eine US-Krimiserie mit der charismatischen Angie Dickinson zurück. Heute ist sie eine der faszinierendsten Song-Persönlichkeiten der New Yorker Szene.

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© Bremen 2, Sounds In Concert, 26.5.2018

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