Jóhann Jóhannsson „Wie man dem Strom seine Magie wieder gibt“

Die Ersteinspielung der Sinfonie A Prayer to the Dynamo“ des 2018 verstorbenen Komponisten Jóhann Jóhannsson durch das Iceland Symphony Orchestra unter der Leitung von Daníel Bjarnason. Von Elmar Krekeler.

Nichts für Verbrennerfreunde: Der isländische Oscarpreisträger Jóhann Jóhannsson mystifiziert in seiner Sinfonie „A Prayer to the Dynamo“ die Elektrizität. Und baut eine Kathedrale aus elektrischen und konkreten Klängen.

Anderthalb Jahrhunderte später ist der Beginn aller Klangwelt ein Brummen. Harmonisch nicht dingfest zu machen, dröhnt es dunkel vor sich hin. Streicherflächen kommen dazu, schichten sich, flirrende Klarinetten fliegen drüber, Hörner rufen. Der Raum weitet sich, eine Kathedrale des Klangs entsteht. In den vier Sätzen von „A Prayer to the Dynamo“, der verlorenen Sinfonie des isländischen Filmmusikrevolutionärs (und Oscar-Preisträgers) Jóhann Jóhannsson ist das jedes Mal so.




© Welt, Kultur, 13.11.2023

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