JungleWorld: Shabazz Palaces – Money-Yoga zum Techno-Beat Von Jens Uthoff

Afrofuturismus, Kiffersound, »stream of consciousness« – von den Klängen auf dem neuen Album von Shabazz Palaces wird man auf einen fremden, vielleicht besseren Planeten katapultiert.

Sonderlich schwer ist es nicht zu erraten, in welche Tradition das HipHop-Duo Shabazz Palaces aus Seattle sich selber stellt. Dessen Mastermind Ishmael Butler trägt oft weite, bunte Gewänder, um seinen Hals baumeln opulente Ketten und seine Kopfbedeckung sieht aus wie eine Mischung aus Pharaonenkrone und Rüstung. In einem der neuen Songs seiner Band mit dem Titel »Ad Ventures« singt Butler davon, wie er durch die Weiten des Universum saust (»I ride on light (…) hurtling through space on a flight on adventures«). Ebendort hatte sich auch schon das Geschehen auf den beiden Alben, die Shabazz Palaces (»Quazarz vs. The Jealous Machine« und »Quazarz: Born on a Gangster Star«) 2017 veröffentlichten, überwiegend abgespielt.

Richtig, erinnert fühlt man sich da an den großen Jazz-Erneuerer und frühen Afrofuturisten Sun Ra, für den der Weltraum jener utopische Ort war, an dem die schwarze Bevölkerung vor den rassistischen Zumutungen auf dem Planeten Erde Zuflucht suchen (»Space Is the Place«). Am Wiederaufblühen des Afrofuturismus im Pop hatten wiederum Shabazz Palaces schon mit ihren vier Alben im zurückliegenden Jahrzehnt ge­hörigen Anteil. Mit dem neuen Album »The Don of Diamond Dreams« knüpfen sie daran wieder an….

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© JungleWorld, Dschungel, 30.4.2020

 

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