Afrofuturismus, Kiffersound, »stream of consciousness« – von den Klängen auf dem neuen Album von Shabazz Palaces wird man auf einen fremden, vielleicht besseren Planeten katapultiert.
Sonderlich schwer ist es nicht zu erraten, in welche Tradition das HipHop-Duo Shabazz Palaces aus Seattle sich selber stellt. Dessen Mastermind Ishmael Butler trägt oft weite, bunte Gewänder, um seinen Hals baumeln opulente Ketten und seine Kopfbedeckung sieht aus wie eine Mischung aus Pharaonenkrone und Rüstung. In einem der neuen Songs seiner Band mit dem Titel »Ad Ventures« singt Butler davon, wie er durch die Weiten des Universum saust (»I ride on light (…) hurtling through space on a flight on adventures«). Ebendort hatte sich auch schon das Geschehen auf den beiden Alben, die Shabazz Palaces (»Quazarz vs. The Jealous Machine« und »Quazarz: Born on a Gangster Star«) 2017 veröffentlichten, überwiegend abgespielt.
Richtig, erinnert fühlt man sich da an den großen Jazz-Erneuerer und frühen Afrofuturisten Sun Ra, für den der Weltraum jener utopische Ort war, an dem die schwarze Bevölkerung vor den rassistischen Zumutungen auf dem Planeten Erde Zuflucht suchen (»Space Is the Place«). Am Wiederaufblühen des Afrofuturismus im Pop hatten wiederum Shabazz Palaces schon mit ihren vier Alben im zurückliegenden Jahrzehnt gehörigen Anteil. Mit dem neuen Album »The Don of Diamond Dreams« knüpfen sie daran wieder an….
© JungleWorld, Dschungel, 30.4.2020
Hip Hop als Zukunftsmusik: Das neue Album von Shabazz Palaces (Schwesig, Oliver)
Funky, komplex und tanzbar: ‚The Don Of Diamond Dreams‘ von Shabazz Palaces (Beyer, André)
beim dlf ist man jedenfalls begeistert 😉
spannendes album
Da stimme ich mit dir überein.
vielleicht kann ich dich ja auch für tolyqyn interessieren, für die ich mich am wochenende spontan begeisterte. eine nicht ganz sachgerecht behandelte bratsche auf abwegen 😉
Coole Idee und Mucke… aber nicht mein Ding.