Musiktipps

„Künstler*innen sind für den spirituellen Körper zuständig.“

Van Outernational. Monthati Masebe über Klangheilung, indigene Instrumente und kollektives Komponieren. Von Elisa Erkelenz.

Die Vorstellung, dass Klang heilende Kräfte innewohnt, ist mittlerweile fast zum Klischee verkommen. Für Monthati Masebe geht es dabei aber um weit mehr als Wellness und Achtsamkeit. Im Gegenteil schöpft Masebe aus einer reichen Tradition der Heilung durch und mit Klang. Als Performerin arbeitet sie außerdem mit Archivaufnahmen aus Südafrika, zu erleben am 30. August im Berliner Radialsystem. Elisa Erkelenz sprach mit Masebe über die Reise als Klangheiler*in, ihre indigenen Instrumente und die Arbeit an der Schnittstelle zwischen altem Wissen und Wissenschaft.

In deiner Arbeit beschäftigst du dich mit Wasser. Steht das in Bezug zu den Flüssen, in denen Heilrituale stattfinden?

Auf meiner Reise als Klangheiler*in geht es mir darum, Wasser als Klangraum wirklich zu würdigen. Ich denke über das Wasser in uns und in allem, was uns umgibt, nach. Ich denke viel darüber nach, was Fluidität bewirkt und wie sich Schwingungen im Wasser ausbreiten. Ich hatte früher  große Angst vor der Verbindung zu meinen Vorfahren und meinen eigenen Heilkräften. Das hatte viele Gründe – Stigma genau wie Erziehung. Es ändert sich gerade, aber lange Zeit wurde Klangheilung oder das Heilen allgemein mit älteren Menschen in Verbindung gebracht. So bin ich lange vor meiner Berufung davongelaufen. Als ich mit psychischen und emotionalen Problemen zu kämpfen hatte, wandte ich mich dem Klang zu und erkannte sein Heilungspotenzial.




© VAN Outernational, 08/2023

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