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Release Date: 10.11.2023 „Genreübergreifendes“

Musik von Amby Downs, Amelia Cuni & Werner Durand & Uli Hohmann, Lenhart Tapes, Ordeal, Shackleton, Timelash und Trond Kallevåg.

Hallo zusammen. Wieder werde ich in aller Kürze die neuen Releases einschätzen und euch hoffentlich auf die Spur zu neuen Entdeckungen bringen. Genreübergreifendes ist das Thema und so ist es wirklich.


Amby Downs – Ngunmal / Room40

Die Arbeit von Amby Downs, auch bekannt als Murri/europäische Künstlerin Tahlia Palmer, nimmt einen sehr persönlichen und einzigartigen Platz in der australischen Musiklandschaft ein. Es ist ein Projekt, das ebenso viel über Trauma spricht, aber auch von Hoffnung und Sehnsucht. Es ist ein Werk, das die Komplexität des Austauschs zwischen den Generationen auf emotionaler, sozialer, politischer und kultureller Ebene anerkennt. Sie ist eine Sammlerin, Forscherin und Chirurgin, die diese Bindegewebsstücke zusammennäht und dadurch die Möglichkeit schafft, sich die Geschichten, die ihr eigenes Wesen geformt haben, vorzustellen, vielleicht sogar neu zu erfinden. © Text: Label. Ein typisches Release von Room40, Musik, die man auf sich wirken lassen muss, damit sie ihre emotionale Kraft entfalten kann.


Amelia Cuni, Werner Durand & Uli Hohmann – Clearing / Aguirre Records

Durch die Verschmelzung ihres indischen Raga-Gesangs im Dhrupad-Stil mit seinem minimalistischen und experimentellen Ansatz haben sie die Reichweite ihrer Klangwelten erweitert und neue Wege für die zeitgenössische Musik vorgeschlagen. Ein tiefes Dröhnen entfaltet sich geduldig auf hypnotische Weise, bestehend aus Werners charakteristischen PVC-Klarinetten, einer von Hohmann gespielten Hammergitarre und subtilen elektronischen Klängen. Über allem schwebt Amelias Gesangsstimme, die durch das Mirliton gefiltert wird, treibt summend auf den sich allmählich verschiebenden harmonischen Wellen und schlängelt sich durch schlängelnde melodische Linien und Mikrotonalität. © Text: Label.


Lenhart Tapes – Dens / Glitterbeat

„Hypnotische Walkman-Jams treffen auf Industrial-Loops und Trad-Folk-Songs, interpretiert von einer Reihe faszinierender Sängerinnen: Tijana Stanković, Svetlana Spajić (Gordan, Pjevačka družina) und Zoja Borovčanin (Lira Vega). Ein bezauberndes und schönes Zusammentreffen von staubigem Lärm und aufrichtigem Folk.“ © Text: Label. Wirklich neu ist dieser Ansatz nicht, nur hier wurde er konsequent für den Tanzboden konzipiert und wem es hier nicht in den Beinen juckt oder wer nicht wenigstens mit den Füßen wippt, dem kann ich auch nicht helfen.


Ordeal – Vätterns Pärla / Aguirre Records

Diese klaustrophobische, hypnotische Atmosphäre hüllt alles in einen begrenzten, engen Raum. Hier gibt es kein Entkommen. Keine Sterne sind zu sehen und es ist immer dunkel. Oder: „Es ist, als ob man in einem dunklen Raum aufwacht und ihn mit den Ohren und dem Tastsinn wahrnehmen muss, um seine Dimensionen und seine Oberfläche zu ertasten. Die Stille in der Kammer ist wie die Stille zwischen den Atemzügen des Sturms„. Selten habe ich ein so in sich konsequentes Album gehört.


Shackleton – The Scandal of Time / Woe To The Septic Heart Septic

„Shackleton hat sich seit etwa einem Jahrzehnt von der Tanzfläche entfernt und alternative Stimmsysteme, moderne klassische Klänge und nicht-westliche Rhythmen erforscht. The Scandal of Time ist nicht nur eine Zusammenfassung, sondern ein gewagter Sprung nach vorn, indem er geisterhafte, traditionelle deutsche Volkslieder mit herzzerreißenden Basslinien, xenharmonischer Perkussion und offenen Drohnen mischt, was für eine Weile seine letzte Solo-Veröffentlichung sein dürfte“. © Text: Label. Ich muss jetzt echt an mich halten „traditionelle deutsche Volkslieder mit herzzerreißenden Basslinien“. Wirklich ?! Ich mag die Musik von Shackleton, jedenfalls die frühen Releases und in weiten Teilen ist die neue auch ein fortsetzung seiner Arbeit. Aber die Umsetzung dieser deutschen Volkslieder, hinterlässt bei mir nur einen faden Eindruck. Text und Musik passen für mich nicht zusammen, bzw. nicht so, dass es für mich Sinn macht. Wenn ihr das anders hört, lasst es mich wissen.


Timelash – Feral Lands & Forbidden Cities / Aguirre Records

„Feral Lands and Forbidden Cities gräbt genau das aus, was der Titel andeutet: noch nicht erforschte Zivilisationen, unauffindbare Ruinen und das Unbekannte. Digitale Synthesizer, Sampler, Flöten, Perkussionsflächen und Effekte werden zu rührenden Sprossen des Lebens und evolutionären Traumzyklen zusammengefügt. Das geschäftige Treiben von Raumschiffen, fremdartige Körpergeräusche, läutende Glocken, das Murmeln von Knetmasse und kochende Tränke erklingen unter harmonischen, gefühlvollen Synthesizer-Crescendos, die ein Gefühl sowohl für die Maschinerie als auch für das Wunder, die emotionale Bedeutung, die das Mechanische beinhaltet, aufbauen.“ So beschreibt es das Label. Wer sich hier an etwa Tangerine Dream erinnert fühlt, der liegt schon richtig. Nur das es bei Timelash ungleich farbiger und kurweiliger zugeht. Passt auch gut zu den Arbeiten von Möbius.


Trond Kallevåg – Amerikabåten / Hubro

„Amerikabåten (das amerikanische Schiff) erkundet meine tiefe Bewunderung und meine tiefe Bewunderung und Faszination für die amerikanische Kultur und die transformative Reise an Bord der Amerika-Boote, als zahllose Norweger bis Mitte des 20. Jahrhunderts den Ozean nach Amerika überquerten. Es war eine Zeit, in der das Meer einen befreienden Zufluchtsort für Individualisten und Unangepasste darstellte, einschließlich der Neureligiösen und Gesetzlosen. Meine Großeltern erzählten von engen Verwandten, die sich nach Amerika wagten, was zu kulturellen Verbindungen führte, insbesondere entlang der norwegischen Küste, wo ich aufgewachsen bin.“ Das sagt Trond Kallevåg zu seiner Musik. Ehrlich gesagt, ich bin raus aus dieser Musik. Das ist nicht mein Ding, und da es bei Hubro erschienen ist, soll es auch so bleiben. Aber ich werde sie mir nicht noch einmal anhören. Also, wer jetzt den Cowboyhut aufsetzen will, der soll es tun. Meine Meinung gilt ja nicht für alle, zum Glück. Selbst Eyal Hareuveni von saltpeanuts, fällt nichts anderes dazu ein, als die Geschichte der Entstehung dieser Veröffentlichung zu erzählen.


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