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Romance Scam: Liebesbetrug im Netz „Herzwäsche“ Eine verhängnisvolle Affäre

Es beginnt im Herbst 2017. Mit einem Fehlläufer ihrer Email. Sagt sie. Sie, das ist Madi, eine Französin, die in Burkina Faso lebt. Er, das ist M., ein Witwer in Berlin. Es entwickelte sich ein reger Chatverkehr. Sie verliebten sich. Sie will ihn in Deutschland besuchen. Er schickt Geld. Von Martina Groß

Doch immer kommt etwas dazwischen, das ihr Kommen verhindert. Er schickt mehr Geld und mehr und mehr. Am Ende ist er verschuldet, kann seine Miete nicht mehr bezahlen und wird krank. Aber er ist abhängig von ihrem täglichen Kontakt. In einem ihrer letzten Chats fragt sie ihn: „Bist Du wütend auf mich?“ Er antwortet: „Nein, ich bin nicht wütend, sondern nur traurig, dass es Dir nur ums Geld ging.“ Aber es gab kein „Dir“. „Dir“, das waren die anderen.

M. ist eines der Tausenden von Opfern eines Romance Scams geworden. Die Autorin ist seine Schwester und hat Zugang zu seinen Chats. Sie begibt sich auf die Suche nach einer Antwort auf die Frage, wie und warum so viele Menschen Opfer von Romance Scams, dem Geschäft mit der Liebe, werden.



„Herzwäsche“ Eine verhängnisvolle Affäre 
Von Martina Groß
Regie: Giuseppe Maio
Mit: Martina Groß, Axel Prahl, Marian Funk, Meike Rötzer, Karla Sengteller
Ton: Jan Fraune
Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2021

© Deutschlandfunk, Feature, 4.6.2021

Martina Groß, 1963 in Berlin geboren, studierte Germanistik, Soziologie und Publizistik, seit 1997 Feature-Autorin. Ihre Sendung „Noch zehn Sekunden. Die amerikanische Radiopionierin Elsa Knight Thompson“ (Deutschlandfunk 2010) wurde mit dem Juliane Bartel Medienpreis ausgezeichnet, „Lynne Stewart, eine amerikanische Geschichte“ (Deutschlandfunk/NDR 2011) für den Liberty Award 2013 nominiert. Zuletzt u.a. „Obamas verlorene Graswurzelbewegung. Die verpasste Chance?“ (Deutschlandfunk 2018), „Mississippi Revisited – Auf den Spuren der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung“ (WDR/Deutschlandfunk 2019) und „Take half a hit – Cannabis in Kalifornien“ (Deutschlandfunk Kultur 2019).

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