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„Unter dem Zeichen des Mammuts“ Welche sozialen Medien könnten Elon Musks X ablösen?

X, ehemals Twitter, ist out: Immer mehr Nutzer schauen sich nach anderen Optionen um. Die Auswahl reicht von rechtsextremen Nischen­programmen wie Gab bis zum dezentral verwalteten Open-Source-Netzwerk Mastodon. Von Lambert Heller.

Das ist Macht: Für 44 Milliarden US-Dollar eine Online-Plattform zu kaufen, die aus den öffentlichen Debatten und dem Journalismus kaum noch wegzudenken ist, und sie dann für viele ihrer bisherigen Nutzer:innen zu ruinieren. Und das offenbar nicht aus finanziellem Interesse – denn zumindest bisher sieht es nach einem Verlustgeschäft aus –, sondern nicht zuletzt aufgrund eines narzisstischen Geltungsdrangs und einer persönlichen Abnei­gung gegen viele der bisherigen Nut­ze­r:in­nen. So könnte man umschreiben, was Elon Musk mit Twitter, von ihm umbenannt in X, angestellt hat, seit er es vor einem Jahr übernommen hat.

Wie war es davor? Die zehner Jahre sahen Protestbewegungen, die den Kurznachrichtendienst Twitter als Werkzeug nutzten und geprägt haben. Auf Occupy Wall Street folgten der sogenannte Arabische Frühling, Black Lives Matter, »Me Too« und zahlreichere kleinere Proteste wie die beiden deutscher Nachwuchsforschender, #IchBinHanna und #IchBinReyhan. In Millionen Timelines erklang in Echtzeit ein vielstimmiger Chor von Aktivist:innen, Politiker:innen und Zuständigen, Augenzeug:innen, Hinterbänkler:innen, Entertainer:innen und Journalist:innen.



© JungleWorld, Networld, 19.10.2023

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