Nachhören

„Voodoo, Jazz und Befreiungskampf“ Eine lange Nacht über den Schwarzen Widerstand

Jahrhunderte von Sklaverei und Unterdrückung haben schwarzen Menschen enormes Leid zugefügt, aber auch diverse Formen des Widerstands hervorgebracht: vom Voodoo-Kult über Mode, Musik und Literatur bis zur bewaffneten Rebellion. Von Kerstin Kilanowski.

Schwarz sein – „schwarz“ mit großem „S“ – bedeutete über Jahrhunderte: ganz unten auf der menschlichen Hühnerleiter stehen. Der Diener, die Sklavin, der Boy, das Hausmädchen. Im schlimmsten Fall: der Nicht-Mensch. Kann man peitschen, kann man töten. Schwarze Menschen haben über Jahrhunderte gelitten. Aber auch Widerstand geleistet.
Dies ist eine Reise zu ganz unterschiedlichen Formen des Widerstands. Von geheimen Ritualen bis zum bewaffneten Aufmarsch. Eine Reise durch verschiedene Zeiten und Orte, eine Reise nach Haiti und Senegal, in die Südstaaten der USA und nach Zimbabwe. In den Kongo und nach Harlem.


Beistand durch die Ahnengeister
Zunächst führt sie uns ins Haiti des 18. Jahrhunderts – damals noch die französische Kolonie Sainte Domingue. Über eine Million Männer und Frauen aus Westafrika beackern unter der glühenden Sonne und den Peitschen der Aufseher die Plantagen.
Die Körperkraft allein reicht nicht aus, um sich den Sklaventreibern aus Frankreich zu widersetzen. Also müssen andere Kräfte her: Die aus Afrika verschleppten Sklaven haben, etwas aus ihrer Heimat mitgebracht, über das die Weißen keine Kontrolle haben. Schutzgeister – die Lowas, die jeden Lebensbereich beeinflussen und sich in initiierten Menschen manifestieren können.




© Deutschlandfunk, Lange Nacht, 1.10.22

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert