MusiktippsNachhören

Zum 10. Todestag der Komponistin Luna Alcalay

Die 1928 als Tochter eines altösterreichischen jüdischen Textilkaufmanns in Zagreb geborene und 2012 in Wien gestorbene Luna Alcalay gehört zweifellos zu den interessantesten Komponistinnen Österreichs. Von Hannes Heher.

Nach Musikstudien in ihrer Heimatstadt sowie in Tel Aviv ließ sich die 23-jährige an der Wiener Musikakademie in Komposition (bei Alfred Uhl) und Klavier (bei Bruno Seidlhofer) ausbilden, Wien blieb in weiterer Folge auch ihr Lebensmittelpunkt. Durch ihre Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen kam sie in Kontakt mit wichtigen Vertretern der Avantgarde, besonders beeinflussten sie Luigi Nono und Bruno Maderna, der sogar eines ihrer frühen Werke für Chor und Orchester aus der Taufe hob.

Zu Beginn von der seriellen Kompositionstechnik fasziniert, wurde deren Strenge für Alcalay in weiterer Folge immer weniger wichtig, der Blick über den Tellerrand – nicht nur in musikalischer Hinsicht – umso bedeutender. Ihr Werkkatalog umfasst Kompositionen aller Gattungen, Werke für das Musiktheater, Orchesterwerke, verschiedenste Vokalmusik, Kammermusik, Klavierwerke, aber auch radiophone Arbeiten und elektronische Versuche wären hier zu nennen. Beim ORF musikprotokoll im steirischen herbst werden am 7. Oktober 2022, also fast auf den Tag genau zehn Jahre nach ihrem Ableben, ihre „identifications – ‚tutti‘-passagen für Streichorchester“ in der revidierten Fassung von 1996 uraufgeführt. Die heutige Sendung lädt in Vorbereitung auf dieses besondere Ereignis zur Wiederbegegnung mit der Komponistin Luna Alcalay ein.

© Ö1, Zeit-Ton, 26.9.2022

Komponist/Komponistin: Luna ALCALAY /eig.: Lucia Alkalaj/21.10.1928 Zagreb, lebt in Wien
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Dante Alighieri /“La Divina Commedia“/1265 – 1321
Album: BRUNO MADERNA DIRIGIERT
Titel: Una strofa di Dante in tre disposizione e un epilogo per coro e orchestra < 1967 > – Orchester Chorwerk, welches das Inferno Zitat variiert < „Lasciate ogni speranza, voi ch’entrate / Lasst alle Hoffnung fahren, die ihr eintretet“ >
Chor: ORF Chor
Choreinstudierung: Gottfried Preinfalk
Orchester: Radio Symphonieorchester Wien
Leitung: Bruno Maderna
Länge: 14:40 min
Label: ORF Radio Österreich 1 CD 422

Komponist/Komponistin: Luna Alcalay/geb.1928
Titel: Homo Sapiens, Akustische Szenen (PS01/UK24629_H)
Solist/Solistin: Alfred Winkler /Tenor
Solist/Solistin: Ernst Meister /Sprecher
Solist/Solistin: Marion Degler /Sprecherin
Chor: ORF Chor
Choreinstudierung: Gottfried Preinfalk
Orchester: Radio Symphonieorchester Wien
Leitung: Milan Horvat
Länge: 26:05 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Luna Alcalay/geb.1970
Gesamttitel: Konzert Palais Kabelwerk 20121025 D1678/1-7 / MZ: 1.26.22 GZ: 1.32.15 (KO121025-7)
Titel: D1678/7 Verlorene Wege, verborgene Pfade – für Streichquintett < Uraufführung ) – Auftragswerk e_may
Ausführende: PHACE
Leitung: Jean-Bernard Matter
Länge: 07:06 min
Label: Edition HH

Weitere Infos zu Luna Alcalay:

mica – Luna Alcalay

Austria-Forum – Luna Alcalay

Österreichisches Musiklexikon – Luna Alcalay

https://www.editionhh.co.uk/shop/category.aspx?catid=43

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert