Der legendäre britische Musiker entdeckt auf „Antidawn“ den Sound der Entfremdung. Ein Album des Jahres. Von Christian Schachinger.
Die beiden Alben des britischen Produzenten William Emmanuel Bevan alias Burial, Burial und Untrue, von 2006 und 2007 gelten als Klassiker. Sie untermauerten die Stellung des britischen Hyperdub-Labels als bis heute wichtige Anlaufstelle für elektronische Musik. Sie überführten die verschiedenen Genres zwischen alter Rave-Euphorie und damals noch frischen, vor allem über Piratenradios verbreiteten Clubstilen wie Dubstep, Garage, Jungle, Two Step, aber auch Ambient auf eine zeitlose Ebene.
Auf dieser wird Tanzbarkeit zwar noch mitgedacht. Allerdings kann man die krude zusammengeschusterten, knacksenden, knisternden und krachenden Tracks, deren Patina mit zugespielten Geräuschen von Plattenspielernadeln in Vinyl-Auslaufrillen erzeugt wird, am besten unter Kopfhörern genießen.
© derStandard, Kultur, 2.2.2022