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„Erschreckend, wenn man das sieht“: KI-Pionier Geoffrey Hinton über KI-Modelle

Ohne den britisch-kanadischen Forscher hätten sich tiefe neuronale Netze kaum durchgesetzt. Doch nun hinterfragt der Ex-Google-Mitarbeiter Hinton seine Arbeit. Von Will Douglas Heaven.

Geoffrey Hinton wohnt in einem Haus in einer hübschen Straße im Norden Londons. Das Gespräch mit MIT Technology Review fand vier Tage vor seiner Ankündigung statt, Google zu verlassen – eine Nachricht, die schnell um die ganze Welt ging. Der Mann ist ein Pionier im Bereich des Deep Learning, er war an der Entwicklung einiger der wichtigsten Verfahren beteiligt, die das aktuelle Herz moderner Künstlicher Intelligenz bilden. Zehn Jahre war er nach seiner Arbeit an der Universität bei dem Internetriesen beschäftigt. Doch nun will er nicht mehr. Und das hat einen ganz bestimmten Grund: Er macht sich Sorgen um die Zukunft mit KI.

Hinton selbst verblüfft nach eigenen Angaben, was die großen Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) wie GPT-4, auf dem das aktuelle ChatGPT basiert, können. Und er sieht ernste Risiken, die die Technik – die ohne ihn kaum da wäre, wo sie heute ist – mit sich bringt.

Des Gespräch begann an Hintons Küchentisch, doch der britisch-kanadische KI-Veteran ging die ganze Zeit auf und ab. Da er seit Jahren von chronischen Rückenschmerzen geplagt wird, setzt sich Hinton fast nie hin. Während der nächsten Stunde konnte man beobachten, wie er dauernd von einem Ende des Raumes zum anderen ging und dabei beim Sprechen seinen Kopf hin und her bewegte. Er hatte viel zu sagen.



© Heise Online, 4.5.2023

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