Fatoumata Diawara: Still got the Mali blues

Die Künstlerin Fatoumata Diawara hat ihr neues Album, „London Ko“, veröffentlicht. Trauer, Wut, Kritik an der malischen Gesellschaft – all das kommt darauf zusammen. Von Ruth Lang Fuentes.

Ein afrikanischer Kindersoldat, die trockene Landschaft Malis, Explosionen in der Ferne: So beginnt das aufwendig produzierte Musikvideo von „Nsera“, dem Auftaktsong des neuen Albums „London Ko“ von Fatoumata Diawara. Es folgt ein Cut: Tanzende, gutaussehende Menschen in bunten Kleidern mit abgefahrenen Frisuren, Schmuck aus Muscheln im Haar, dazu ertönen tradi­tio­nelle afrikanische Rhythmen. Westliche Einflüsse treffen auf afrikanische Sounds. Ein Paar stellt Gustav Klimts „Der Kuss“ nach, ein afrikanischer Hirte tindert. Der Kindersoldat kehrt heim zu seiner Mutter. Und Fatoumata Diawara tanzt mittendrin topgestylt in starken Farben und Afro und singt „Nsera“. Auf Bambara, der Sprache Malis, heißt das so viel wie „Ziel“ oder „Bestimmung“. Kräftig und klar singt sie: „Ich bin zu Hause angekommen.“ Ist sie das?




© TAZ, Kultur, 13.5.2023

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