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Essay: „Soziale Ungerechtigkeit tötet Menschen im großen Stil“

Der Epidemiologe Michael Marmot im Gespräch mit Andreas von Westphalen. Je besser Job und Gehalt eines Menschen sind, desto höher ist seine Lebenserwartung. Das zeigen Studien des Epidemiologen Michael Marmot. Er widerlegt damit gängige Klischees über Stress und Sterblichkeit – und stellt Forderungen an die Gesellschaft.

Die Position in der sozialen Hierarchie beeinflusst die Gesundheit. Das belegen Michael Marmots Studien. Je höhergestellt man ist, desto höher die Lebenserwartung und desto seltener wird man beispielsweise an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden oder sterben. Was bedeutet das für die Gesundheitspolitik?
Im Zentrum dieses Gesprächs stehen die zahlreichen Entdeckungen, die Marmot in jahrzehntelangen Untersuchungen gemacht hat. Wie ist die Ungleichheit von Gesundheit innerhalb einzelner Länder und zwischen den Ländern zu erklären? Welchen Einfluss hat dabei die frei gewählte Lebensgestaltung? Aus seinen wissenschaftlichen Erkenntnissen lassen sich wichtige Schlussfolgerungen für die Gesundheitspolitik ziehen. Worauf sollte die Politik achten, die die Gesundheit der Bevölkerung im Blick hat.
Michael Marmot ist Leiter des „International Institute for Society and Health“ am University College in London. Er war für die WHO Vorsitzender „Kommission über soziale Determinanten der Gesundheit“, Leiter der britischen Untersuchung zu gesundheitlicher Ungleichheit und Präsident der „World Medical Association“.
Andreas von Westphalen interviewte zuletzt für den Deutschlandfunk die Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty und Gabriel Zucman sowie den Medienwissenschaftler Douglas Rushkoff.



© Deutschlandfunk, Essay und Diskurs, 10.3.2024

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