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„Glücksspuren“ – in memoriam Peter Simonischek

Er faszinierte als Herr der alten Wiener Schule, als verzweifelter Spießer und als proletarischer Unbestechlicher, als eine der melancholischen Figuren Tschechows oder als sehr heutiger Mensch, der jäh den Boden unter den Füssen verliert. Von 2002 bis 2009 stand er als „Jedermann“ der Salzburger Festspiele auf der Bühne am Domplatz. Von Heinz Janisch.

Am 6. August 1946 wurde er in Graz geboren, er besuchte im Konvikt St. Paul im Lavanttal die Schule, ging danach an die Akademie für Musik und darstellende Künste in Graz. Im Grazer Schauspielhaus kam es zu den ersten Auftritten des jungen Schauspielers, es folgten Engagements in St. Gallen, Bern und Düsseldorf. In der Folge ging mit dem Wechsel an die Berliner Schaubühne, wo er 20 Jahre lang blieb, ein Lebenstraum in Erfüllung. 1999 holte Klaus Bachler Peter Simonischek ans Burgtheater, wo er sich bald als Publikumsmagnet etablieren konnte.

Peter Simonischek war seit 1989 mit der Schauspielerin Brigitte Karner verheiratet, die er bei den Dreharbeiten zur TV-Produktion „Lenz oder Die Freiheit“ kennen gelernt hatte. Ob als Jedermann, Schillerscher Held oder urkomischer Erzkomödiant – Peter Simonischek überzeugte auf der Bühne und vor der Film- und Fernsehkamera in erstaunlich wechselnder Gestalt.
Eine Erinnerung an einen großen Schauspieler.



© Ö1, Menschenbilder, 4.6.2023

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