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Hörspielpreis der Kriegsblinden 1968 „Das Aquarium“ von Christa Reinig

Spielerisch inszenieren sie den Zusammenstoß zweier Menschen aus historischen und utopischen Zeiten. Während sie Amos Dunbar, Kapitän einer 1793 gesunkenen Viermastbark, wieder ins Leben rufen, wird Montag, ein Froschmann der Zukunft, in einem Orwellschen Staatswesen in die Todeskabine befohlen. Kapitän und Froschmann werden in eine Auseinandersetzung verstrickt, deren Spielregeln – selbst für die geflügelten Regisseure – immer undurchschaubarer werden.

Hörspiel von Christa Reinig

Zeit und Raum, Sein und Nichtsein werden in diesem Hörspiel kunstvoll durcheinander gewirbelt und in Frage gestellt. Mit einer klaren, bildkräftigen Sprache lockt die Autorin den Hörer in das Labyrinth eines höchst eigenwilligen poetischen Spiels, das sowohl Rätsel als auch Gleichnis ist: Bruno, der „Schwarze Engel“, besucht den „Weißen Engel“ Argil, der gerade die Antimaterie konzipiert. Gemeinsam haben sie das Aquarium, Modell des vom Menschen bewohnten Planeten, zu ihrem Experimentierfeld auserkoren.

Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Mit Gustl Halenke, Giselheid Hönsch, Elisabeth Schwarz, Peter Roggisch, Jürgen Goslar, Hans Timerding, Mila Kopp, Günther Lüders, Heinz Schimmelpfennig, Herbert Dubrow, Marisa Gaffron, Lotte Betke

Produktion: SDR 1967

„Das Aquarium“ wurde 1968 mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Aus dem Urteil der Jury: „In einem poetischen, phantasievollen Spiel von Gedanken und Bildern rührt Christa Reinig Fragen menschlicher Daseinsbedingtheit und transzendentaler Ordnung an. Sie verbindet dabei eine reiche Fabulierkunst mit dem Entwurf eines Weltbildes, das Zukünftiges einbezieht, aber Raum- und Zeitvorstellungen aufhebt… in einer höchst anmutigen Form und in einer homogenen Sprache, nicht übersetzbar in ein anderes Medium“.

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