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„Lucia Joyce“ Eine Geschichte, die eigentlich nicht erzählt werden sollte. Von Grace Yoon

Sie war das begabte Kind eines der größten Schriftsteller der literarischen Moderne, und sie endete in der Psychiatrie. Lucia war eine vielversprechende Künstlerin, die in Paris eine Karriere als Tänzerin begann. Ihre Geschichte ist das Drama, das Kind eines Genies zu sein, in dessen Familie kein Platz für eine zweite Künstlerin war.

Sie war eine Inspiration für ihren Vater, der in „Finnegans Wake“ Wörter und Sprachen kreuzte, um den Gedankenstrudel eines Träumenden darzustellen. Doch ihre eigenen Träume blieben unerfüllt. 1932 kam sie zum ersten Mal in ein Sanatorium, der Krieg trennte sie von ihrer Familie, die in der Schweiz Zuflucht fand. Der Vater versuchte alles, sie zu sich zu holen, doch ihre Mutter und ihr älterer Bruder Giorgio ließen sie im Stich.

Nach James Joyce’ Tod im Jänner 1941 kümmerte sich eine Freundin der Familie um sie. Sie lässt Lucia nach England bringen, wo sie im St. Andrew’s Hospital in Northampton nach langer Einsamkeit 1982 im Alter von 75 Jahren stirbt.



© Ö1, Tonspuren, 4.1.2022

Ein Gedanke zu „„Lucia Joyce“ Eine Geschichte, die eigentlich nicht erzählt werden sollte. Von Grace Yoon

  • grace yoon ist großartig. ich habe sie in den frühen 80ern zweimal mit „dein kopf ist ein schlafende auto“ gesehen und die konzerte binaural aufgenommen. roman hatte ja mehr oder weniger „wohnrecht“ bei freunden im hinterwald, wenn er in der nähe konzerte hatte. der ort, aus dem ich komme, hatte ja bereits in den 70ern ein faible für embryo – da durfte kein konzert verpasst werden – ich stelle fest, ich hätte da noch das eine oder andere, (1981-06-19 Lebach zb) auch das vom festival (2003-07-18 Hinterwald), die ich auch mal posten könnte.

    und die szene in „vagabundenkarawane“, wo sie auf der straße ihr kind bekommt, ist natürlich auch ein bleibender eindruck, später habe ich dann ihre entwicklung als hörspiel/feature-autorin für mich entdeckt.

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