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ND: Jaimie Branch – Musik von Unten Von Benjamin Moldenhauer

Vielleicht wird es irgendwann einmal faschistischen Free Jazz geben, aber eigentlich glaube ich nicht daran«, sagt die Trompeterin Jaimie Branch, nachzulesen in der aktuellen Ausgabe des »Wire«-Magazins. Denn sie glaube, »dass diese Musik inhärent revolutionär ist«. Ist sie das?

Auf jeden Fall sind beim Jazz in seinen freieren Formen die Körperlichkeit, der temporäre, ergebnisoffene Produktionszusammenhang ganz unterschiedlicher Menschen, die trotz Bandleader alle als Individuen präsent sind in der Musik, nicht kompatibel mit den Blockbildungen und Körperpanzern des Faschismus.

Jaimie Branch führt auf ihrem zweiten Album »Fly or Die II: Bird Dogs of Paradise« unbeirrt fort, was auf dem Debüt 2017 entworfen wurde: massiv groovende Stücke, die allen Musikern Raum lassen und eine unakademische Freude am Experiment zeigen. Branch hat eine emotional konfrontative Musik komponiert und dann in Sessions in London mit Jason Ajemian (Bass), Lester St. Louis (Cello) und Chad Taylor (Schlagzeug) entfaltet….

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© Neues Deutschland, Kultur, 8.11.2019

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