Unsterblichkeit – ein Menschheitstraum, nicht erst seit Jesus von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist. Bloß: wie stellt man die Unsterblichkeit musikalisch dar? Eine Spurensuche im 20. und 21. Jahrhundert.
Von Thomas Meyer
Das Thema übersteigt nicht nur die Kapazität jeder Radiosendung, sondern auch der Musik. Denn Töne erscheinen und verschwinden wie das richtige Leben. Dennoch haben Komponisten mehrfach versucht, die nirvanahafte Unsterblichkeit darzustellen: extrem langsam, extrem leise, extrem schlicht – und wunderschön. Andere versuchten zumindest den Aufstieg zur Unsterblichkeit darzustellen, den Aufstieg in jenseitige Klangsphären. Es gibt allerdings auch Klangessays darüber, wie sich Organismen hier auf Erden ewig am Leben erhalten lassen, und schließlich ist die Rede von einem transsylvanischen Grafen, der doch tatsächlich über ein Mittelchen für die Unsterblichkeit verfügte.
Mit Ausschnitten aus:
John Coltrane „Ascension“ (1965)
John Coltrane & Band
Olivier Messiaen „Louange à l’immortalité de Jésus“
Gil Shaham – Violine
Myung-Whun Chung – Klavier
Mauro Lanza „Experiments in the Revival of Organisms“ (2019) für Kammerorchester
Jonathan Harvey „Towards a pure land“ für Orchester
WDR Sinfonieorchester
Ltg Ilan Volkov
Luis Antunes Pena „Fragments of noise and blood“
Ensemble Mosaik
Philip Glass „Dracula (The End of Dracula)“
Kronos Quartet
Pierre Henry „Ascension“
Pierre Henry – Elektronik
Rolf Riehm „Nuages immortelles oder: Focusing On Solos“ (Medea in Avignon)
SWR Rundfunksinfonieorchester
Ltg. Hans Zender
© WDR 3, Studio Elektronische Musik, 17.5.2020