„Tiere und Menschen“ Über Tiere schreiben – über Tiere sprechen

Von Maxi Obexer. Wie geht angemessenes Sprechen über Tiere? Es ist nicht ausgeschlossen, daran zu scheitern, sagt Essayistin Maxi Obexer. Sie ist in Südtirol mit Tieren in nächster Umgebung aufgewachsen. Fakt ist: Wir werden ihnen nicht gerecht mit unserer Sprache.

Der Essay untersucht, wie wir über Tiere sprechen und über Tiere schreiben und uns dabei einer Sprache bedienen, der ein klares Machtverhältnis eingeschrieben ist und die von der klaren Abgrenzung zu den Tieren geprägt ist.

Als denkende, sprechende und handelnde Wesen setzen wir uns denkend, sprechend und handelnd über Tiere hinweg. Allein, dass wir über eine menschliche Sprache verfügen, mit der wir die ganze Welt deuten können, und Tiere sich an diesem Menschen-Dialog nicht beteiligen können, sollte nicht dazu verführen, die Dimensionen zu verkennen. Darum geht es: die richtige Dimension zu finden, uns Menschen in ein wahres Verhältnis mit den Tieren zu bringen.



© Deutschlandfunk, Essay und Diskurs, 7.4.2023

Maxi Obexer ist in Südtirol geboren und lebt in Berlin als freischaffende Autorin von Theaterstücken, Romanen, Hörspielen, Essays und Erzählungen. Ihr Theaterstück und Hörspiel „Illegale Helfer“ wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Sie ist Mitglied des PEN International, gründete mit Sasha Marianna Salzmann das Neue Institut für Dramatisches Schreiben. Derzeit arbeitet sie an einem Roman über die Untiefen des Mensch-Tier-Verhältnisses, über das gegenseitige Geben und Nehmen der Spezies. 2023 wurde sie mit dem Alice Salomon Poetik Preis ausgezeichnet.

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