Teure Großproduktionen wie „Mission: Impossible 7“ oder „Indiana Jones 5“ floppten. Ist das Franchisekino schlichtweg zu wenig originell? Eine Analyse von Susanne Gottlieb.
Nach vier Wochen wurde sie vom Thron gestoßen: Barbie, der mit seinen 1,2 Milliarden Dollar Einspielergebnis wohl erfolgreichste Film für Warner Bros. dieses Jahr. Auf Platz eins der aktuellen Kinocharts rückte die DC-Comic-Adaption Blue Beetle. Doch mit gerade einmal 25 Millionen Dollar Einspielergebnis am ersten Wochenende reflektiert der behäbige Käferflug nur zu pointiert die momentane Kinolandschaft.
Megafranchises und zusammenhängende Universen, die das Kino der 2010er-Jahre bestimmt hatten, sind in einer Sackgasse angekommen. Man nehme das Marvel Cinematic Universe: Ein Black Panther- oder ein Avenger -Film mit einer Milliarde Dollar Einspielergebnis ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Das liegt zum einen daran, dass sich dieses Universum irgendwann so in sich selbst verzettelte, dass das Publikum der Handlung nicht mehr ohne Vorwissen folgen konnte. Wer Doctor Strange in the Multiverse of Madness verstehen wollte, musste beispielsweise die Serien WandaVision und Loki gesehen haben.
© Der Standard, Kultur, 27.8.2023