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„Zwei Opfer, ein Täter“ Zwei Kindersoldaten und der Internationale Strafgerichtshof

Zwei Jungen werden von einer ugandischen Miliz verschleppt und als Kindersoldaten rekrutiert. Im Frühjahr 2018 wartet der eine von ihnen auf sein Urteil vor dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag. Der andere arbeitet für die Institution. Von Elsbeth Bräuer und Minh Thu Tran.

Dominic Ongwen wächst nach seiner Entführung in der „Lord’s Resistance Army“ auf und wird zu einem ihrer mächtigsten Kommandanten. Das Gericht wirft ihm Mord, Verstümmelungen, sexuelle Versklavung von Frauen und den Einsatz von Kindersoldaten vor.

Jimmy Otim fällt als Kind ebenfalls in die Hände der LRA, doch nach neun Monaten gelingt ihm die Flucht. Mit Bestnoten beendet er seine Schulausbildung. Er dokumentiert Entführungen in Uganda, wird Aktivist bei Human Rights Watch und betreibt schließlich Öffentlichkeitsarbeit für den ICC.

Dort kreuzen sich die Biografien der beiden Männer. Beide wurden zu Opfern, einer zum Täter. Aber wie viel Verantwortung tragen sie für ihre gegensätzlichen Lebenswege, die von Todesangst, Gewalt und Traumatisierung geprägt sind?

Update: Im Mai 2021 wurde Dominic Ongwen vom ICC zu 25 Jahren Haft verurteilt. Die Chefanklägerin des Gerichts, Fatou Bensouda, wurde nach neun Jahren in diesem Amt im Juni 2021 von dem britischen Anwalt Karim Ahmad Khan abgelöst.



Zwei Opfer, ein Täter
Zwei Kindersoldaten und der Internationale Strafgerichtshof
Von Elsbeth Bräuer und Minh Thu Tran

Regie: Claudia Kattanek
Es sprachen: An Kuohn, Lisa Bihl, Claudia Mischke, Juliane Pempelfort,
Jean-Paul Baeck, Hüseyin Michael Cirpici, Robert Dölle und Tom Jacobs
Ton und Technik: Christoph Rieseberg und Thomas Widdig
Redaktion: Wolfgang Schiller
Produktion: Deutschlandfunk/WDR 2018

© Deutschlandfunk, Feature, 5.10.2021

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