Francesca Bono und Vittoria Burattini aus Bologna liefern mit ihrem Album „Suono in un tempo trasfigurato“ faszinierende Soundtracks zu alten US-Experimentalfilmen von Maya Deren. Von Gloria Reményi.
Verstörend geht es in den Song „Trick or Chess“ hinein, der das Debütalbum des italienischen Duos Francesca Bono und Vittoria Burattini eröffnet. Den Auftakt geben stechende Synthesizer-Klänge, die desorientierend wirken. Dann zeichnet sich ein Crescendo ab: Der magmaartige Synthesizersound kontrastiert dabei mit den Drums, die luftig vor sich hin wirbeln. Beim Zuhören driftet man in Zeitlupe ab – wie eine Seifenblase im All.
Dieser Auftakt liefert die Essenz von Bonos und Burattinis Album, das den Titel „Suono in un tempo trasfigurato“ trägt. Bei der Instrumentierung beschränken sich die italienischen Musikerinnen auf einen Juno-60-Analog-Synthesizer und das Schlagzeug. Die zehn Songs bewegen sich also in einem eng gesteckten Rahmen und schaffen es zugleich, damit eine facettenreiche Klanglandschaft zu erzeugen.
© TAZ, Kultur, 17.3.2023