Die Initiative Save Kabul Musicians setzt sich für gefährdete afghanische Musiker*innen ein. Von Jens Uthoff.
Einige wenige hatten Glück: Sie haben es außer Landes geschafft. Zum Beispiel die Musikerinnen der Gruppe Sound of Afghanistan, die in Kanada aufgenommen wurden und dort eine Refugee-Musikgruppe gründeten. Oder Sängerin Zahra Elham, die als erste Frau beim afghanischen Deutschland-sucht-den-Superstar-Pendant gewann und nun in Sicherheit in Australien ist. Oder aber die Mitglieder der Musikschule Afghanistan National Institute of Music, die kollektiv ausreisen konnten.
Doch viele tausende Musiker*innen verharren noch immer in Afghanistan, wo sie seit der neuerlichen Machtergreifung der Taliban im August 2021 in größter Gefahr sind. Die Islamofaschisten sehen Musik als „unislamisch“, sie beziehen sich im religiösen Wahn übrigens auf islamistische Vordenker aus dem Mittelalter. Instrumente werden verbrannt, Musiker*innen verfolgt, gefoltert oder getötet.
© TAZ, Kultur, 23.1.2023