Gone but not forgotten! Ziemlich genau auf den Tag des Veröffentlichungstermins von „Fly Or Die Fly Or Die Fly Or Die ((world war))“, starb Jaimie Branch Ende August 2022 neununddreißigjährig in ihrem Haus im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
Plötzlich und unerwartet mitten aus dem Leben gerissen, wie es bei solchen Anlässen gewöhnlich heißt. Die näheren Todesumstände sind nach wie vor nicht bekannt gemacht. Das Anhören der ersten postumen Albumedition lässt immerhin ermessen, welche Lücke die amerikanische Jazzsensation hinterlässt.
Fertiggestellt wurde „Fly Or Die Fly Or Die Fly Or Die ((world war))“ mehr oder weniger noch zu ihren Lebzeiten und endgültig vollendet unter Aufsicht ihrer Familie und Mitwirkung der Bandmitstreiter von Fly Or Die, einer Improvisationsformation aus Lester St. Louis, Jason Ajemian und Chad Taylor, die nie etwas anderes im Sinn hatte als immer und zu jeder Zeit voll aufs Ganze zu gehen. Dass es laut Begleitbooklettext diesmal mehr von allem geben sollte, sprich „longer forms, more modulations and more noise“, war nicht etwa zu hoch gegriffen, ein überraschender Einfall folgt dem nächsten. © Text: Bernd Gürtler
© Talkingmusic, 26.8.2023